Naramig

< zurück   

Naratriptan - eine wirksame Hilfe
auch bei menstruellen Migräneattacken


Wann?
Der Wirkstoff Naratriptan (Naramig®) aus der Gruppe der Triptane ist sehr gut wirksam bei häufigen und rasch wiederkehrenden Migräneattacken. Insgesamt sind die Triptane heute die Medikamente der ersten Wahl zur Migräneattackenbehandlung. Dabei sollte das Ziel der Behandlung darin bestehen, innerhalb von 2 Stunden eine deutliche Schmerzlinderung, oft auch Schmerzfreiheit zu erzielen.
In der folgenden Grafik ist der übliche Zeitverlauf einer Migräneattacke 
  • und deren Beeinflussung mit Naratriptan dargestellt (rote Kurve).
  • Wird das Triptan rechtzeitig eingenommen kann in ca. 2 Stunden
     Schmerzfreiheit erzielt werden (blaue Kurve).
  • Naratriptan verhindert meist das Auftreten von sogenannten Wiederkehrkopfschmerzen
     (gelbe Kurve).

Da Naratriptan im Vergleich zu anderen derartigen Medikamenten langsamer abgebaut wird hält die Wirkung auch länger an. Das heißt, es kommt viel seltener zum Wiederaufflackern der behandelten Migräneattacke.

grafik naramig

Warum hilft Naratriptan?
Es ist bekannt, dass während der Entstehung des Migränekopfschmerzes auf der Hirnoberfläche befindliche Blutgefäße erschlaffen. Dadurch werden auch die Wände dieser nun gedehnten Blutgefäße dünner und damit für bestimmt Substanzen durchlässig. Diese Substanzen durchdringen diese dünnwandigen Blutgefäßwände und gelangen so an die Außenseite dieser Blutgefäßabschnitte. Dort kommt es nun zu einer Entzündung und damit verbunden zu einer Reizung des umgebenden Nervenzellgewebes. Und dies löst den bekannten Migräneschmerz aus und tut sehr weh. Da dieser Entzündungsreiz mit jedem Herzschlag neu aufgeheizt wird, nimmt der Migränepatient den Migränekopfschmerz meist auch als im Herzschlagrhythmus pulsierenden Kopfschmerz wahr.


... gegen den Kopfschmerz !!!
Nun müsste man etwas tun, um diese gedehnten Blutgefäße wieder zusammen zu ziehen. Und wenn man dies mit einem Medikament tun will, macht genau dies die Medikamentengruppe der Triptane und damit auch das Naratriptan.


... gegen die Begleitsymptome !!!
Naratriptan hat aber auch Angriffspunkte direkt an bestimmten Nervenzellen im Gehirn, die unter anderem auch für die Entstehung der Migränebegleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit verantwortlich sind. So ist es möglich, den Migränekopfschmerz, aber auch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit in kurzer Zeit erfolgreich zu besiegen.


Nebenwirkungen?

Naratriptan weist eine sehr gute Verträglichkeit auf. Meine eigenen Erfahrungen, aber auch kontrollierte Untersuchungen zeigten, dass mögliche Nebenwirkungen dieser Substanzgruppe wie Druckgefühle im Brustbereich oder Hitze- und Kribbelgefühle nach Naratriptan höchst selten auftraten.

Auch bei einer gleichzeitigen Migräneprophylaxe, z.B. mit Betablockern kann Naratriptan bedenkenlos eingenommen werden.


Besonderheiten  / Vorteile !!!
  • Da Naratriptan langsamer als Vergleichspräparate abgebaut wird, reicht fast immer eine Tablette pro Migräneattacke aus!
  • In meinen eigenen klinischen Erfahrungen zeigte sich, dass Naratriptan besonders gut zur Behandlung der Migräneattacken geeignet ist, die zum Zeitpunkt der Menstruation auftreten können (menstruelle Migräne)!
Bezüglich weiterer Informationen zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Naratriptan wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.

___________________________________________________________________________________

 Methode zur Prophylaxe der menstruellen Migräne
- in einer klinischen Studie* erprobt und publiziert -

* Naratriptan as short-term prophylaxis of menstrually associated migraine: a randomized,
   double-blind, placebo-controlled study. (Newman und Mitarb., in Headache, 2001; 41: 248-256)

Kommentiert und mit eigenen Erfahrungen unterlegt von der

Dr. Schellenberg-Institut für Ganzheitliche Medizin und Wissenschaft



der kopf will vor schmerz zerspringen

Menstruelle Migräne - was ist das ?
Eine menstruelle Migräneattacke kann sehr quälend sein, der Kopf will vor Schmerz zerspringen.
Ca. 60 Prozent der Frauen geben an, dass Kopfschmerzen mit dem Menstruationszyklus verbunden sind. Im Zeitraum zwischen einem Tag vor Beginn der Menstruation bis zum zweiten Tag des Zyklus besteht bei Frauen mit bekannter Migräne ein besonders hohes Risiko, eine menstruationsbezogene Migräneattacke zu entwickeln. Etwa 10% aller weiblichen Migränepatienten haben ausschließlich eine menstruelle Migräne. Diese menstruellen Migräneattacken weisen erfahrungsgemäß eine besonders schwere Intensität auf, nicht selten dauern diese Attacken 3-4 Tage. Die Arbeits- und Lebensfähigkeit ist einschneidend reduziert.
Migräneschmerz

Meist sind die menstruellen Migräneattacken besonders hartnäckig!
Die empfohlene Attackenbehandlung mit Triptanen und Schmerzmitteln ist auch hier anzuwenden. Leider führen diese Akuttherapien wegen der Schwere und Dauer dieser Attacken oft nicht zum gewünschten Erfolg. Auch kommt es gehäuft nach kurzzeitiger Wirkung der eingenommenen Medikamente zum sogenannten Wiederkehrkopfschmerz, was zur wiederholten Einnahme von Akutmedikationen führt.


Was kann gegen diese menstruellen Migräneattacken getan werden ?
Vieles wurde versucht, um das Ausbrechen der menstruellen Migräneattacken zu verhindern, meist ohne dauerhaften Erfolg. Selbst der Versuch mit Östrogenen den Menstruationszyklus zu beeinflussen, scheiterte in den meisten Fällen.

Die Kurzzeitprophylaxe mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Naproxen wird klinisch empfohlen.


Neue Hoffnungen durch klinische Studie erweckt !!!
Die Kurzeitprophylaxe mit niedrig dosiertem Naratriptan führte in einer klinischen Studie* zu verblüffenden Erfolgen:
Schmerz besiegt
  • 50% der Patientinnen blieben kopfschmerzfrei !

  • Dauer der menstruellen Migräneattacke reduziert !

  • Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit während des Menstruationszyklus deutlich verbessert !


So wurde dies in der genannten Studie durchgeführt:
  • 2 x täglich 1 mg Naratriptan über 5 Tage,
  • Therapiebeginn 2 Tage vor Beginn der erwarteten Menstruation.


Gab es Nebenwirkungen** ?
Kaum, die möglichen Nebenwirkungen wie Kribbelgefühle, Hitzegefühle, Müdigkeit, Übelkeit, Engegefühl im Brustbereich und Herzklopfen traten noch seltener auf als nach der üblichen Einmaleinnahme von 2,5 mg Naratriptan zur akuten Attackenbehandlung. In der beschriebenen Studie wurde die Verträglichkeit mit "sehr gut" beschrieben.

** Die genannten Nebenwirkungen sind nicht vollständig, der Beipackzettel muss beachtet werden und ist mit dem Hausarzt zu besprechen!


Kann man das praktisch auch selbst machen?
Nur in Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt, denn folgendes muss unbedingt berücksichtigt werden:

Triptane, so auch das Naratriptan dürfen nicht eingenommen werden bei folgenden Begleiterkrankungen in der Vorgeschichte:

Herzinfarkt, ischämische Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, periphere Durchblutungsstörungen, Schlaganfall, mäßiger bis schwerer Bluthochdruck, schwere Nieren- und Lebererkrankungen

Die Einnahme von Naratriptan ist auch verboten bei gleichzeitiger Einnahme von:
ergotaminhaltigen Medikamenten (z.B. Cafergot®), anderen Triptanen binnen 24 Stunden. Schwierig wird die Einnahme der niedrigen Dosierung von 1 mg des Wirkstoffes Naratriptan, denn die handelsüblichen Filmtabletten beinhalten 2,5 mg. Nur ein scharfes Messer und eventuell eine genaue Waage können hier helfen.

          Wichtig!!!
          Höhere Dosierungen brachten den gewünschten
          prophylaktischen Effekt nicht !!!

          Viel ist also nicht immer gut.

zurück   |   nach oben