Warum hilft Naratriptan?
Es ist bekannt, dass während der Entstehung des Migränekopfschmerzes auf der Hirnoberfläche befindliche Blutgefäße erschlaffen. Dadurch werden auch die Wände dieser nun gedehnten Blutgefäße dünner und damit für bestimmt Substanzen durchlässig. Diese Substanzen durchdringen diese dünnwandigen Blutgefäßwände und gelangen so an die Außenseite dieser Blutgefäßabschnitte. Dort kommt es nun zu einer Entzündung und damit verbunden zu einer Reizung des umgebenden Nervenzellgewebes. Und dies löst den bekannten Migräneschmerz aus und tut sehr weh. Da dieser Entzündungsreiz mit jedem Herzschlag neu aufgeheizt wird, nimmt der Migränepatient den Migränekopfschmerz meist auch als im Herzschlagrhythmus pulsierenden Kopfschmerz wahr.
... gegen den Kopfschmerz !!!
Nun müsste man etwas tun, um diese gedehnten Blutgefäße wieder zusammen zu ziehen. Und wenn man dies mit einem Medikament tun will, macht genau dies die Medikamentengruppe der Triptane und damit auch das Naratriptan.
... gegen die Begleitsymptome !!!
Naratriptan hat aber auch Angriffspunkte direkt an bestimmten Nervenzellen im Gehirn, die unter anderem auch für die Entstehung der Migränebegleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit verantwortlich sind. So ist es möglich, den Migränekopfschmerz, aber auch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit in kurzer Zeit erfolgreich zu besiegen.
Nebenwirkungen?
Naratriptan weist eine sehr gute Verträglichkeit auf. Meine eigenen Erfahrungen, aber auch kontrollierte Untersuchungen zeigten, dass mögliche Nebenwirkungen dieser Substanzgruppe wie Druckgefühle im Brustbereich oder Hitze- und Kribbelgefühle nach Naratriptan höchst selten auftraten.
Auch bei einer gleichzeitigen Migräneprophylaxe, z.B. mit Betablockern kann Naratriptan bedenkenlos eingenommen werden.
Besonderheiten / Vorteile !!!
- Da Naratriptan langsamer als Vergleichspräparate abgebaut wird, reicht fast immer eine Tablette pro Migräneattacke aus!
- In meinen eigenen klinischen Erfahrungen zeigte sich, dass Naratriptan besonders gut zur Behandlung der Migräneattacken geeignet ist, die zum Zeitpunkt der Menstruation auftreten können (menstruelle Migräne)!
Bezüglich weiterer Informationen zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Naratriptan wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
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Methode zur Prophylaxe der menstruellen Migräne
- in einer klinischen Studie* erprobt und publiziert -
* Naratriptan as short-term prophylaxis of menstrually associated migraine: a randomized,
double-blind, placebo-controlled study. (Newman und Mitarb., in Headache, 2001; 41: 248-256)
So wurde dies in der genannten Studie durchgeführt:
- 2 x täglich 1 mg Naratriptan über 5 Tage,
- Therapiebeginn 2 Tage vor Beginn der erwarteten Menstruation.
Gab es Nebenwirkungen** ?
Kaum, die möglichen Nebenwirkungen wie Kribbelgefühle, Hitzegefühle, Müdigkeit, Übelkeit, Engegefühl im Brustbereich und Herzklopfen traten noch seltener auf als nach der üblichen Einmaleinnahme von 2,5 mg Naratriptan zur akuten Attackenbehandlung. In der beschriebenen Studie wurde die Verträglichkeit mit "sehr gut" beschrieben.
** Die genannten Nebenwirkungen sind nicht vollständig, der Beipackzettel muss beachtet werden und ist mit dem Hausarzt zu besprechen!
Kann man das praktisch auch selbst machen?
Nur in Abstimmung mit Ihrem behandelnden Arzt, denn folgendes muss unbedingt berücksichtigt werden:
Triptane, so auch das Naratriptan dürfen nicht eingenommen werden bei folgenden Begleiterkrankungen in der Vorgeschichte:
Herzinfarkt, ischämische Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen, periphere Durchblutungsstörungen, Schlaganfall, mäßiger bis schwerer Bluthochdruck, schwere Nieren- und Lebererkrankungen
Die Einnahme von Naratriptan ist auch verboten bei gleichzeitiger Einnahme von:
ergotaminhaltigen Medikamenten (z.B. Cafergot®), anderen Triptanen binnen 24 Stunden. Schwierig wird die Einnahme der niedrigen Dosierung von 1 mg des Wirkstoffes Naratriptan, denn die handelsüblichen Filmtabletten beinhalten 2,5 mg. Nur ein scharfes Messer und eventuell eine genaue Waage können hier helfen.
Wichtig!!!
Höhere Dosierungen brachten den gewünschten
prophylaktischen Effekt nicht !!!
Viel ist also nicht immer gut.